5. Flanger

Effektgerät oder -funktion aus der Gruppe der Delays.

Durch die leicht zeitverzögerte Zweitwiedergabe des Signals entstehen Phasenverschiebungen und periodische Auslöschungen, die zu Klangverfärbungen führen. Flanging ist die extremste Form des Choruseffekts.

Flanger und Phaser modulieren stärker als Choruspedale. Vergleiche hinken natürlich immer ein wenig.

Ursprünglich waren beide Effekte dazu gedacht, den Ende der 60er Jahre unglaublich spektakulären Effekt nachzuahmen, der entsteht, wenn man ein identisches Signal gleichzeitig auf zwei Bandmaschinen synchron laufen lässt und dabei eine der Spulen (flange) immer wieder etwas bremst. Dabei ergeben sich Phasenverschiebungen (´phasing´), die diesen unglaublich intensiven Effekt bewirken. Berühmte Beispiele: Das legendäre Gitarrensolo von Eric Clapton auf While My Guitar Gently Weeps wurde so behandelt, weil Eric meinte, sein Beitrag solle weniger nach seinem typischen Bluessound, dafür aber beatlisher klingen. Beim Schluss von Bold As Love von Jimi Hendrix ersäuft gar der ganze Track im Flanging, ein großartiger Effekt!

Natürlich war es sehr umständlich, diesen Sound zu erzielen - Live sogar unmöglich. Also versuchten findige Köpfe, den Effekt elektronisch zu erzeugen, und das erste Teil, das dabei entstand, war der Phaser.

Der Bandmaschinengeschichte viel näher kommt dann schon der Flanger. Bei langsamen, aber extremen Einstellungen drängt sich der Vergleich mit einem Düsenjet auf, dezent eingesetzt kann der Flanger auch chorusmäßig klingen... (wie gesagt: Vergleiche und Soundbeschreibungen sind immer schwierig...) Zu hören sind Pedal-Flanger sehr häufig bei den cleanen Sounds der 70er Jahre (z.B. Bei Pink Floyd, Genesis), aber auch einem verzerrten Sound können die Teile durchaus noch das gewisse Etwas verleihen - so zu hören auf den ersten Platten von Meister Eddie Van Halen.

Regelbar sind Geschwindigkeit, Intensität und Feedback (das bearbeitete Signal kann noch einmal bearbeitet werden, dadurch wird der Effekt viel intensiver und vordergründiger), beim Flanger meist auch noch die Delayzeit, was verschiedene Färbungen des Effekts zu Folge hat.

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