2. Das junge Instrument

Wie fast alle Blechblasinstrumente stammt auch die Tuba ursprünglich aus dem Alten Rom. Aus der ursprünglichen Röhre (Tubus = Rohr), ähnlich einer Fanfare aus Messing oder Bronze, entwickelten sich ab dem 11. Jahrhundert zahlreiche Blechblasinstrumente wie z. B. frühere Formen der Trompete oder der Posaune.

Durch die immer anspruchsvollere Musik des Mittelalters und der Neuzeit wurden Instrumente mit einem größeren Tonumfang und Halbtönen benötigt. Mit dem Serpent (siehe Abbildung) wurde im 15. Jahrhundert ein Bassinstrument aus der Familie der Zinkeninstrumente erfunden. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Bassregister durch das Basshorn ergänzt, ab dem 18. Jahrhundert kam mit der Ophikleide erstmals ein Blechblasinstrument als Bassinstrument zum Einsatz.

Seit dieser Zeit werden Tuben in den unterschiedlichsten Stimmungen, Bauformen mit verschiedenen Ventilen, Ventilanordnungen und -formen gebaut. Die Tuba, wie wir sie heute kennen, ist noch ein sehr junges Instrument. Da die zuvor genannten Bassinstrumente sehr schwer zu spielen waren und auch tonlich kein allzu großes Durchsetzungsvermögen hatten, wurde kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik im Jahr 1835 die erste Tuba aus Blech mit Ventilen gebaut. Sie gehört zur Blechblasinstrumentengruppe der Bügelhörner.

Innerhalb der klassischen Literatur wird traditionell oft zwischen der Basstuba und der Kontrabasstuba unterschieden. Je nach Komposition und Interpretation des Dirigenten ist die Besetzung einer oder beider Stimmen mit einem oder mehreren Instrumenten gefordert. Wie bereits der Name sagt, wird in der Notation der Unterschied von einer Oktave verwendet. In Deutschland ist als typischer Vertreter der Basstuba die Tuba in F, als Kontrabasstuba die Tuba in B zu nennen.

Vom ehemaligen Einsatz als Bassinstrument in der Militärmusik, über die Ergänzung des Bassregisters im Sinfonieorchester durch Richard Wagner, die traditionelle Egerländer-Tuba bis hin zum Soloinstrument im Jazz, die Tuba hat sich im Laufe der Zeit vielen Herausforderungen gestellt – immer mit absolutem Erfolg.

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